Hallo zusammen *schwitz*
Heute ein kleines Erlebnis hinter mich gebracht (und nun darf ich mit einer Hand tippen – total genial!).
Freitag 7:45 Uhr MESZ. Nessi steht aufgeregt vor der Praxis ihres Chirurgs des Vertrauens, denn: Ein Fremdkörper soll aus dem linken Mittelfinger entfernt werden. Ich lasse mir natürlich nix anmerken, bin ja eine taffe Powerfrau (hoffentlich ist der Finger danach noch dran!!!). Punkt 8:00 Uhr geht die Tür auf und ich darf in die Praxis eintreten. Ja gut, hier bin ich, ihr könnt loslegen!
Also werde ich erst mal zu einem sterilen Raum geführt und von der netten Sprechstundenhilfe darauf hingewiesen „Schuhe aus!!“. Ok, denke ich mir, hättest du halt doch deine Latschen angezogen… reinschlupfen, rausschlupfen. Aber nein, ich wollte ja nicht ganz wie Frau Flodder aussehen (lila Baumwolljogginghose mit farblich passendem Shirt, das Shirt aber 2 Nuancen heller abgestimmt) und habe meine Schnürschuhe angezogen. Sehen ja auch topp aus, nur: Man kommt weder rein noch raus ohne das ganze Gebändel auszufusseln.
Ich also rein in den Raum, guck so auf die Liege und denke mir: Und wo ist die Hebebühne um dort hoch zu kommen. Die kompetente Sprechstundenhilfe dann so: „Ja, ich bin ja auch so klein, soll ich ihnen ein Trittbrett holen???“ Ich gucke nach unten (sie geht mir ca. bis zur Brust) und denke mir, nein danke, so was lässt mein Stolz nicht zu, außerdem bin ich nicht klein du Gnom!! Sage aber: Ach, geht schon! Sie also raus und ich mich auf die Liege gewuchtet. Drehe ich meinen Kopf sachte nach links und sehe mich Auge in Auge mit der Betäubungsspritze gegenüber (ich hasse Spritzen). Nach einer gefühlen Ewigkeit (es war 8.10 Uhr) kam dann endlich der Arzt und meinte, dass es nun ein wenig pieksen könnte. Ja, es hat „ein wenig“ gepiekst! Also er wieder raus und meint es müsse ja nun erstmal wirken.
Ich hasse warten, habe ich das schon mal erwähnt??? Die Decke sieht aus wie ein schweizer Käse und mir wird vom Muster schwindelig. Ich schaue mal so nach links zu meinem Finger. Ahhhhh, Panik. Er ist wie ein Luftballon angeschwollen!!!! Und der Arzt? Nicht in Sicht!
Nach einer weiteren Ewigkeit (es ist 8.20 Uhr) kommt der Arzt wieder rein (ich weiß dass so genau weil dort eine riesige Uhr an der Wand hing) und sagt doch glatt „Na das sieht schon mal gut aus!“. Ich zweifel ernsthaft daran ihn auch noch den Finger aufschneiden zu lassen, nachdem er ja anscheinend nicht mal sieht, dass der Finger aufs Doppelte angeschwollen ist.
Jedensfalls trifft er dann alle Vorkehrungen und ich schaue extra in die andere Richtung. Muss mir das ja nicht auch noch anschauen… Nach wenigen Momenten frage ich ihn ob das auch so wirklich richtig betäubt wäre, damit ich auch ja nix spüre (ja ich bin eine Memme). Er nur trocken:“Ei ich hab doch schon geschnitten!“. Puh, ok, Erleichterung. Dann scheint er doch was aufm Kasten zu haben. 3 Sekunden später taucht auf einmal eine Pinzette direkt vor meinen Augen auf um mir zu zeigen was nun dort in meinem Finger war (zum Glück halte ich so was aus, andere wären jetzt in Ohnmacht gefallen!). Es war ein verkapselter Bluterguss. Keine Ahnung wie er da hin kommt, aber nu isser weg!!
8.30 Uhr: Alles vernäht mit blauen Faden und einen schicken Verband gabs auch noch. Der abschließende Hinweis, dass die Betäubung in 30 Minuten nachlassen würde, nahm ich zu Kenntnis.
13:10 Uhr: Das erste prickelnde Gefühl macht sich breit.
15:05 Uhr: Die Betäubung ist endlich komplett weg und ich habe die Bestättigung, dass mein Finger doch noch zu meiner Hand gehört.
Wenn ich nächsten Freitag zum Fädenziehen hin gehe, werde ich ihn mal fragen ob er das Betäubungsmittel für Pferde erwischt hat! 😉
Nun aber weiter gelesen 😀
LG eure Nessi ^^